Archinect
Quirin Gockner

Quirin Gockner

Berlin, DE

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Remembrance of Walter Benjamin - A Harbourage in Port Bou

Master Entwurf | 1. Semester | Professur Grundlagen des Entwerfens | Prof. Heike Büttner | Bauhaus-Universität

 

 

Schlucht, Treppen, Türen, Licht und Schatten - ein Spiel aus unterschiedlichsten Formen ist verbunden durch eben diese Übergänge und Schwellen, die wir in unsererm Enwurf überspitzt, ja fast schmerzvoll darstellen wollten. 

 

Die Intention war es im Herzen Port Bous ein Domizil für Reisende zu schaffen, die den Weg Walter Benjamins nachempfinden wollen. Ein Auffangbecken für all jene, welche einen Rückzugsort brauchen um nachzudenken, über das, was der Tag mit sich gebracht hat. Ein Ort der Rückkehr, eine Art Basislager, in dem man das Erlebte verarbeiten will und die nötige Ruhe oder aber auch den Diskurs erhält.

Er, der Reisende schreitet also eine der vielen Treppen Port Bous hinab, flaniert durch die Stadt und wird jäh in eine Häuserschlucht gezogen. Ein Spalt, der Schutz und gleichzeitig Unbehagen mit sich bringt; allerdings mt einem hilfreichen Licht am Ende.

Ein größeres Plateau ist der Knotenpunkt des Komplexes, der Ort des neu Orientierens. Gerade hier reicht Ihm ein neuer Freund die Hand, ein offensichtlich Gleichgesonnener. Er erzählt von seinem Aufstieg aus der Unterwelt, über immer schlanker werdende Treppen und ein ebensolches Streben nach Licht. Im Gespräch vertiefen sich die beiden Denker und gelangen unweigerlich zum Turm des Salons, in dem sie sich verschanzen und ihr Erlebtes teilen.

Körperlich gestärkt wird das Verlangen größer noch einmal abzusteigen in die Tiefen und mehr Auskunft über den Philosphen und seine Erfahrungen zu bekommen, Fragen zu beantworten. Abermals durch das Zimmer der Treppen verfestigt sich ein Blick auf eine sakral belichtete Halle - schattig, kühl - ein Ort vieler Gesichter. Austellungen, Aufführungen, Inszenierungen. Ein Saal der Wissbegierde - ein letztes Aufsaugen von Information.

Der Entschluss zum finalen Aufstieg ist bald gefasst.Abschließend soll der Weg in den Turm führen, der Aufbruch in die eigenen Gemächer, das Zimmer - die vier Wände der vollkommenen Privatheit.  Abermals eine Fuge in der die Treppe ansteigt - ein langsames Verschwinden in der Mauer. Jedoch zuvor ist es abermals ein Platz der Stärkung - diesmal geistig, im Dialog mit dem Gefährten, der zum Innehalten zwingt, bevor sich schließlich die Wege trennen. Das Nachtlager, hier soll sich das Erlebte fiktiv verdichten. Dunkelheit, Geborgenheit und ein Stück eigener Raum schenken Kraft für den kommenden Tag. Lediglich Scharten spenden das nötige Licht um den Bezug zur Umwelt nicht restlos zu verlieren.

 

 

    Etymologisch, nach Grimms Wörterbuch, meint die Schwelle den Grundbalken, der einen Aufbau trägt. Schwelle kommt also nicht von schwellen, sondern von gründen. [...] Ihre Bedeutung ist also eine doppelte, widersprüchliche. Sie ist auf der einen Seite der Ort der Gründung eines Bauwerks, an dem die Grenze zwischen innen und außen, privat und öffentlich, rein und unrein, warm und kalt, heimlich und unheimlich fixiert wird. Auf der einen Seite ist die schwelle aber auch der Ort, wo diese Grenze übertreten werden kann, wo die Geschlossenheit der vier Wände aufgelöst wird und die “Beschränktheit abgesonderten Fürsichseins” mit der “Unbegrenztheit aller Wegerichtungen” verbunden wird.

    
                             (Stadler, Laurent: Prä_liminarien. In: ARCH+. März 2009, Heft 191/192, S.24.)

 
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Status: School Project
Location: Port Bou, Spain
My Role: Quirin Gockner, Rowena Ulrich